Shure Logo.png
Fallstudien

Sydney Jewish Museum

Das Sydney Jewish Museum wurde vor drei Jahrzehnten von Holocaust-Überlebenden gegründet, die nach Australien kamen. Der Slogan des Museums, „Where history has a voice" („Wo Geschichte eine Stimme hat"), verkörpert die Ursprünge und die Mission des Museums und repräsentiert zugleich das neue Feature der Ausstellung „Reverberations: A Future for Memory". Diese interaktive Attraktion mit innovativer Technologie verdeutlicht die persönlichen Schicksale und das Leben der Holocaust-Überlebenden, die in den vorangehenden Jahren ihre Geschichte mit den Besucher:innen teilten. Das in Kooperation mit der USC Shoah Foundation – The Institute for Visual History and Education geschaffene Besuchererlebnis nutzt hochmoderne Technologien, darunter Komponenten des Shure Stem Ecosystem, um die Lebensgeschichten der Holocaust-Überlebenden aus Sydney durch digitale Repräsentationen der Erzählenden darzustellen, mit denen sich die Besucher:innen unterhalten können.
March, 09 2023 |
Fallstudie Sydney Jewish Museum

Das Sydney Jewish Museum wurde vor drei Jahrzehnten von Holocaust-Überlebenden gegründet, die nach Australien kamen. Der Slogan des Museums, „Where history has a voice" („Wo Geschichte eine Stimme hat"), verkörpert die Ursprünge und die Mission des Museums und repräsentiert zugleich perfekt das neue Feature der Ausstellung „Reverberations: A Future for Memory".

Diese interaktive Attraktion mit innovativer Technologie verdeutlicht die persönlichen Schicksale und das Leben der Holocaust-Überlebenden, die in den Jahren zuvor ihre Geschichte mit den Besucher:innen teilten. Das in Kooperation mit der USC Shoah Foundation – The Institute for Visual History and Education geschaffene Besuchererlebnis nutzt hochmoderne Technologien, darunter Komponenten des Shure Stem Ecosystem, um die Lebensgeschichten der Holocaust-Überlebenden aus Sydney durch digitale Repräsentationen der Erzählenden darzustellen, mit denen sich die Besucher:innen unterhalten können.

„Das Ziel unserer Ausstellung ist es, auch zukünftigen Generationen die Möglichkeit zu bieten, sich mit Holocaust-Überlebenden zu unterhalten", erklärt Shannon Biederman, Senior Curator des Sydney Jewish Museum. „Es geht darum, ihre Erinnerungen auch dann am Leben zu erhalten, wenn es leider keine Holocaust-Überlebenden mehr geben wird."

USC SHOAH FOUNDATION

Das zugrunde liegende Projekt, Zeitzeugenberichte von Holocaust-Überlebenden auf Video aufzuzeichnen, wurde elementar durch Steven Spielberg gefördert. Er gründete die USC Shoah Foundation, nachdem er am Set seines Films „Schindlers Liste" im Jahr 1994 Holocaust-Überlebende getroffen hatte. Seitdem wurden zehntausende ihrer Berichte auf Video aufgezeichnet und im Visual History Archive, der weltweit größten Sammlung von Genozid-Zeugenberichten, für zukünftige Generationen aufbewahrt.

Darauf basierend rief die USC Shoah Foundation die neue Initiative „Dimensions in Testimony" ins Leben, um die Berichte der Holocaust-Überlebenden so aufzunehmen und darzustellen, dass Besucher:innen auch in Zukunft Dialoge mit ihnen führen können. Mit Hilfe eines AI-basierten Sprachverarbeitungs-Computers

„Wir haben eine sehr enge Verbindung zur Shoah Foundation", erklärt Shannon Biederman. „Das Visual History Archive befindet sich seit mittlerweile 15 Jahren auf unserem Gelände, dadurch konnten wir die Entwicklung des Dimensions in Testimony Projekts im Laufe der Jahre mitverfolgen und waren immer sehr daran interessiert dieses ins Museum einzubinden."

ZEITZEUGENBERICHTE AUFZEICHNEN

Die Gelegenheit dazu bot sich während der Covid-Pandemie, als die Aufnahme der Zeitzeugenberichte in den USA pausieren musste. Das komplexe Aufnahmesystem wurde nach Australien gebracht und verwendet, um die ganz persönlichen Erzählungen von sechs Holocaust-Überlebenden aus Sydney aufzuzeichnen. Diese sechs Überlebenden beantworteten circa 1000 Fragen über ihre Erfahrungen während des Holocaust, ihr Leben, ihre Interessen und ihre Hoffnungen für die Zukunft. Währenddessen wurden sie von einer speziellen Konstruktion mit 23 Kameras gefilmt. Das umfangreiche Interviewmaterial wurde anschließend katalogisiert und verarbeitet, um es für die interaktive Biografie der Reverberations Ausstellung vorzubereiten.

Während das Videomaterial verarbeitet wurde, installierte das Team der AV-Integratoren von Interactive Controls die notwendige Technologie für die Ausstellung im Museum. In dem beeindruckenden, minimalistisch gestalteten Setup stehen die Besucher:innen einer digitalen, lebensgroßen Repräsentation der Überlebenden auf einem 86 Zoll großen Bildschirm gegenüber, der hochkant an der Wand montiert ist. Dabei kommen keine Buttons oder Steuerungselemente zum Einsatz. Die gesamte Interaktion mit der KI ist sprachgesteuert. Die Stimmen werden von einem Shure Stem Ceiling Mikrofon eingefangen, welches über den Besucher:innen schwebt.

Das Mikrofon, ein Teil des Shure Stem Ecosystem, ist über ein digitales Netzwerk mit einem Stem Hub verbunden, welcher wiederum über USB direkt an einen Computer angeschlossen ist. Der Computer reagiert auf die Fragen der Besucher:innen, indem er aus den vielen hunderten Clips gedankenschnell die passendste Antwort heraussucht, das zugehörige Video auf dem Monitor abspielt und das Audiosignal über den Hub an den an der Decke montierten Shure Stem Speaker sendet.

INTELLIGENTE KOMMUNIKATIONSTECHNOLOGIE

Kuratorin Shannon Biederman hat miterlebt, wie das Spracherkennungssystem über Monate trainiert wurde, und weiß deshalb nur zu gut, wie wichtig eine präzise Abnahme der Stimmen der Besucher:innen ist und wie wichtig es ist, diese auch zu gewährleisten wenn es im Museum etwas lauter zugeht. „Es gibt so viele verschiedene Sprachmuster und so viele verschiedene Akzente - die Software muss also viel leisten", erläutert sie. „Je transparenter die Audioqualität, desto besser kann die Software arbeiten. Wenn das Signal immer wieder unterbrochen wird, wird das System häufig falsche Antworten ausspielen. Und das beeinträchtigt das gesamte Erlebnis."

Shure US arbeitete zunächst mit der USC Shoah Foundation an der Technologie des Prototyps. Für die spezifische Beratung und Unterstützung bei der Installation und Programmierung der Shure Komponenten im Sydney Jewish Museum wurde das Unternehmen Jands einbezogen, welches Shure Produkte in Australien vertreibt.

„Die USC Shoah Foundation wollte das System im 'Audio-Fencing-Modus' umsetzen", erklärt Christopher Ling von Jands. „Audio Fencing verwendet einen integrierten DSP und 100 Mikrofonkapseln, um eine kugelförmige Richtcharakteristik direkt unter dem Mikrofon zu schaffen und alle Schallquellen außerhalb dieses Bereichs zu ignorieren."

WIRKUNGSVOLLE UMSETZUNG

Das Mikrofon wurde ursprünglich für Videokonferenzanwendungen entwickelt, eignet sich jedoch aufgrund seiner intelligenten Beamforming-Technologie und der einfachen, eleganten Struktur des Shure Stem Ecosystems hervorragend für die Umsetzung der Zwei-Wege-Kommunikation mit dem KI-Sprachverarbeitungssystem.

Shannon Biederman ist überzeugt, dass die natürliche Kommunikationsform über Sprachsteuerung ein entscheidender Teil der Reverberations Ausstellung ist. „Wir haben festgestellt, dass die Besucher:innen die Technologie nach kurzer Zeit nicht mehr wahrnehmen und wir ein eindrucksvolles und emotionales Erlebnis schaffen", kommentiert sie. „Es ist einfach berührend, wenn die Holocaust-Überlebenden ihre eigene Geschichte erzählen. Es geht dann nicht mehr um abstrakte Daten oder Zahlen. Diese Berichte für die Zukunft zu bewahren, ist sehr wichtig, um die Bedeutung von Geschichte zu vermitteln."

Verwendete Produkte

ModellnummerAnzahlBeschreibung
Stem Ceiling richtet sich nach dem jeweils Sprechenden aus, sodass Sie sich auf Ihre Besprechung konzentrieren können, während die Technik unsichtbar bleibt.
Mit 15 Mikrofonkapseln für echtes Beamforming und zwei Full-Range-Lausprechern und Subwoofern kann das Stem Wall in jedem Raum an der Wand montiert werden, sodass alle Besprechungsteilnehmer:innen sich gegenseitig hören und gehört werden können.
Stem Hub ist ein Konferenzraum-Netzwerk-Hub. Durch ihn können mehrere Einheiten in einem Raum miteinander kommunizieren und als ein einziges Ecosystem agieren.