12-kanaliges Funksetup, speziell für Theater
Generell gilt bei der Platzierung eines Mikrofons für die Sprachabnahme: Je näher das Mikrofon an den Mund gebracht wird, desto besser ist die Audioqualität.
Bei Theaterproduktionen bedeutet dies, dass jeder Protagonist im Idealfall ein Headset-Mikrofon bekommt. Soll das Mikrofon allerdings nicht sichtbar sein, kommt ein Lavalier-Mikrofon zum Einsatz, das am Haaransatz getragen oder gar in die Maske eingeschminkt wird. Aber egal, ob nun Headset oder Lavalier; nur in den seltensten Fällen kann dies auf der Bühne mit drahtgebundenen Versionen realisiert werden. Denn schließlich darf gerade im Theater die Bewegungsfreiheit nicht eingeschränkt werden. Es muss also zu einem Funksystem gegriffen werden.
Selbst für kleine Theater kommen so aber schon mal 12 Funkstrecken zusammen. Das resultiert dann schnell in größeren Summen, die das Budget eines kleinen Theaters sprengen können. Und günstige Funksysteme bieten oft nicht die geforderte Kanalanzahl an. Was tun?
Die günstigste Möglichkeit eines 12-Kanal-Funksetups
Genau hier bieten sich die analogen BLX Funksysteme optimal an. Denn selbst als kostengünstigste Funkserie aus unserem Haus liefern sie – natürlich neben einer hervorragenden Audioqualität – eine Hochfrequenz-Performance, die in diesem Preisbereich ihresgleichen sucht. Sowohl von der erzielbaren Reichweite und Betriebssicherheit als auch von der Spektrum-Effizienz. Denn in einem Frequenzband können bis zu 12 kompatible Kanäle realisiert werden.
Nehmen wir mal als praktisches Beispiel eine Theatergruppe mit 12 benötigten Funksystemen. Es müssen also 12 komplette Funksysteme mit (Lavalier- oder Headset-) Mikrofonen, Taschensender und Empfänger angeschafft werden. Als Empfänger-Variante eignet sich hier besonders der Rack-Empfänger BLX4R, bei dem bereits alle Zubehörteile für die Rackmontage im Lieferumfang enthalten sind. Aber noch viel wichtiger: Bei diesem Modell können die Antennen abgenommen werden. Damit lässt sich eine häufige Fehlerursache bei größeren Setups vermeiden: viele Antennen auf engem Raum zu platzieren. Denn nahe zueinander gelegene Antennen reduzieren die Reichweite und die Betriebssicherheit und erhöhen die Gefahr eines Kanalübersprechens. Bei größeren Setups ist der Einsatz von Antennensplittern für eine uneingeschränkte Hochfrequenz-Performance unerlässlich.
Die Antennen-Signale splitten
Antennensplitter verteilen das Antennensignal auf mehrere Empfänger. Für ein kostengünstiges Setup bietet sich der Antennensplitter UA844+/LC an. Das „LC“ steht für „less cable“ und ist das etwas günstigere Modell gegenüber dem UA844+, der mehr Antennenkabel beiliegen hat. Diese zusätzlichen Kabel sind aber im Lieferumfang des BLX4R bereits enthalten, so dass hier zusätzlich ein paar Euro eingespart werden können. Darüber hinaus liegen die Niedervolt-Kabel bei, um die Empfänger über den Antennensplitter mit Strom zu versorgen. Die einzelnen externen Netzteile können so also aus dem Rack verschwinden.
Nun aber zum Wichtigsten – dem Splitten der Antennen-Signale. Der UA844+ bietet zwei Antennen-Eingänge für den Einsatz von Diversity-Empfängern. Dieses Antennen-Signal wird zu jeweils 5 Ausgängen geführt. Damit könnte man also 5 (Diversity-) Empfänger mit dem Antennen-Signal versorgen. In diesem Fall werden aber nun zwei Ausgänge mit den Eingängen von zwei weiteren UA844+ verbunden. Somit stehen zwei mal 5 Ausgänge für die Versorgung von 10 Empfängern zur Verfügung. Die restlichen zwei Empfänger können an die noch freien Ausgänge des erstens Antennenplitters angeschlossen werden. Mit diesem Setup wird das Antennensignal der beiden (Diversity-)Antennen auf alle 12 Empfänger verteilt.
Die Auswahl des Frequenzbereichs
Nun stellt sich noch die Frage: In welchem Frequenzbereich darf und soll ich eigentlich arbeiten? Hier wäre natürlich der Bereich für feste Installationen ideal, der von 470 MHz bis 690 MHz reicht. Der Nachteil: Dieser Bereich muss bei (der zuständigen Außenstelle) der Bundesnetzagentur angemeldet werden. Die Kosten belaufen sich auf eine einmalige Bearbeitungsgebühr von 130 € für das komplette Funksetup und eine Jahresgebühr von etwa 10 € pro Funksystem. Im Falle von 12 Funksystemen also etwa 120 € jährliche Gebühr. Trotz der Kosten ist dies absolut zu empfehlen, denn die anmeldefreien Frequenzbereiche sind wesentlich kleiner und es können dadurch weniger kompatible Funksysteme realisiert werden. Zudem ist dieser Bereich durch Hobby-Anwender wesentlich stärker belegt.
Vor dem Kauf ist aber noch empfehlenswert, die Bundesnetzagentur zu kontaktieren, welcher Frequenzbereich am sinnvollsten ist, denn die Funksysteme müssten den vor Ort vorhandenen DVB-T Kanälen ausweichen. Auch die Shure Wireless Workbench Software gibt Auskunft über aktive DVB-T Kanäle. Bei zu vielen DVB-T Kanälen vor Ort muss eventuell das Funksystem auf zwei unterschiedliche Frequenzbereiche aufgesplittet werden. Das BLX System bieten wir in verschiedenen Frequenzversionen an. Dies kann am einfachsten in der BLX-Frequenztabelle (Excel-Tabelle) eingesehen werden.
Die Kosten
Nun sind hoffentlich erst einmal alle Fragen geklärt und wir können uns dem Preis des Beispiel-Setups widmen. Schauen wir nur mal auf das notwendige Funk-Equipment und lassen die Mikrofone außen vor.
Sollte nun die Reichweite bzw. Betriebssicherheit erhöht werden, eignen sich Richtantennen. Dies wird dann aber Thema eines weiteren Blogbeitrags werden.