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12-kanaliges Funksetup, speziell für Theater

Generell gilt bei der Platzierung eines Mikrofons für die Sprachabnahme: Je näher das Mikrofon an den Mund gebracht wird, desto besser ist die Audioqualität.
February, 17 2014 |
Shure Theater

Generell gilt bei der  Platzierung eines Mikrofons für die Sprachabnahme: Je näher das Mikrofon  an den Mund gebracht wird, desto besser ist die Audioqualität.

Bei Theaterproduktionen bedeutet dies, dass jeder Protagonist im  Idealfall ein Headset-Mikrofon bekommt. Soll das Mikrofon allerdings  nicht sichtbar sein, kommt ein Lavalier-Mikrofon zum Einsatz, das am  Haaransatz getragen oder gar in die Maske eingeschminkt wird. Aber egal,  ob nun Headset oder Lavalier; nur in den seltensten Fällen kann dies  auf der Bühne mit drahtgebundenen Versionen realisiert werden. Denn  schließlich darf gerade im Theater die Bewegungsfreiheit nicht  eingeschränkt werden. Es muss also zu einem Funksystem gegriffen werden.

Selbst für kleine Theater kommen so aber schon mal 12 Funkstrecken  zusammen. Das resultiert dann schnell in größeren Summen, die das Budget  eines kleinen Theaters sprengen können. Und günstige Funksysteme bieten  oft nicht die geforderte Kanalanzahl an. Was tun?

Die günstigste Möglichkeit eines 12-Kanal-Funksetups 

Genau hier bieten sich die analogen BLX Funksysteme optimal an. Denn  selbst als kostengünstigste Funkserie aus unserem Haus liefern sie –  natürlich neben einer hervorragenden Audioqualität – eine  Hochfrequenz-Performance, die in diesem Preisbereich ihresgleichen  sucht. Sowohl von der erzielbaren Reichweite und Betriebssicherheit als  auch von der Spektrum-Effizienz. Denn in einem Frequenzband können bis  zu 12 kompatible Kanäle realisiert werden.

Nehmen wir mal als praktisches Beispiel eine Theatergruppe mit 12  benötigten Funksystemen. Es müssen also 12 komplette Funksysteme mit  (Lavalier- oder Headset-) Mikrofonen, Taschensender und Empfänger  angeschafft werden. Als Empfänger-Variante eignet sich hier besonders  der Rack-Empfänger BLX4R, bei dem bereits alle Zubehörteile für die  Rackmontage im Lieferumfang enthalten sind. Aber noch viel wichtiger:  Bei diesem Modell können die Antennen abgenommen werden. Damit lässt  sich eine häufige Fehlerursache bei größeren Setups vermeiden: viele  Antennen auf engem Raum zu platzieren. Denn nahe zueinander gelegene  Antennen reduzieren die Reichweite und die Betriebssicherheit und  erhöhen die Gefahr eines Kanalübersprechens. Bei größeren Setups ist der  Einsatz von Antennensplittern für eine uneingeschränkte  Hochfrequenz-Performance unerlässlich.

Die Antennen-Signale splitten 

Antennensplitter verteilen das Antennensignal auf mehrere Empfänger.  Für ein kostengünstiges Setup bietet sich der Antennensplitter UA844+/LC  an. Das „LC“ steht für „less cable“ und ist das etwas günstigere Modell  gegenüber dem UA844+, der mehr Antennenkabel beiliegen hat. Diese  zusätzlichen  Kabel sind aber im Lieferumfang des BLX4R bereits  enthalten, so dass hier zusätzlich ein paar Euro eingespart  werden können. Darüber hinaus liegen die Niedervolt-Kabel bei, um die  Empfänger über den Antennensplitter mit Strom zu versorgen. Die  einzelnen externen Netzteile können so also aus dem Rack verschwinden.

Nun aber zum Wichtigsten – dem Splitten der Antennen-Signale. Der  UA844+ bietet zwei Antennen-Eingänge für den Einsatz von  Diversity-Empfängern. Dieses Antennen-Signal wird zu jeweils 5 Ausgängen  geführt. Damit könnte man also 5 (Diversity-) Empfänger mit dem  Antennen-Signal versorgen. In diesem Fall werden aber nun zwei Ausgänge  mit den Eingängen von zwei weiteren UA844+ verbunden. Somit stehen zwei  mal 5 Ausgänge für die Versorgung von 10 Empfängern zur Verfügung. Die  restlichen zwei Empfänger können an die noch freien Ausgänge des erstens  Antennenplitters angeschlossen werden. Mit diesem Setup wird das  Antennensignal der beiden (Diversity-)Antennen auf alle 12 Empfänger  verteilt.

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Die Auswahl des Frequenzbereichs 

Nun stellt sich noch die Frage: In welchem Frequenzbereich darf und  soll ich eigentlich arbeiten? Hier wäre natürlich der Bereich für feste  Installationen ideal, der von 470 MHz bis 690 MHz reicht. Der Nachteil:  Dieser Bereich muss bei (der zuständigen Außenstelle) der  Bundesnetzagentur angemeldet werden. Die Kosten belaufen sich auf eine  einmalige Bearbeitungsgebühr von 130 € für das komplette Funksetup und  eine Jahresgebühr von etwa 10 € pro Funksystem. Im Falle von 12  Funksystemen also etwa 120 € jährliche Gebühr. Trotz der Kosten ist dies  absolut zu empfehlen, denn die anmeldefreien Frequenzbereiche sind  wesentlich kleiner und es können dadurch weniger kompatible Funksysteme  realisiert werden. Zudem ist dieser Bereich durch Hobby-Anwender  wesentlich stärker belegt.

Vor dem Kauf ist aber noch empfehlenswert, die Bundesnetzagentur zu  kontaktieren, welcher Frequenzbereich am sinnvollsten ist, denn die  Funksysteme müssten den vor Ort vorhandenen DVB-T Kanälen ausweichen.  Auch die Shure Wireless Workbench Software gibt Auskunft über aktive  DVB-T Kanäle. Bei zu vielen DVB-T Kanälen vor Ort muss eventuell das  Funksystem auf zwei unterschiedliche Frequenzbereiche aufgesplittet  werden. Das BLX System bieten wir in verschiedenen Frequenzversionen an.  Dies kann am einfachsten in der BLX-Frequenztabelle (Excel-Tabelle)  eingesehen werden.

Die Kosten 

Nun sind hoffentlich erst einmal alle Fragen geklärt und wir können  uns dem Preis des Beispiel-Setups widmen. Schauen wir nur mal auf das  notwendige Funk-Equipment und lassen die Mikrofone außen vor.

Sollte nun die Reichweite bzw. Betriebssicherheit erhöht werden,  eignen sich Richtantennen. Dies wird dann aber Thema eines weiteren  Blogbeitrags werden.

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Jürgen Schwörer
Jürgen ist seit 2000 Applications-Engineer bei Shure und damit Ansprechpartner für alle technischen Fragen insbesondere über die Anwendung von Mikrofonen, Funkmikrofonen und In-Ear-Monitoring – aber auch Mischer, Konferenzanlagen und die leider inzwischen eingestellten Phono-Nadeln. Durch sein Elektrotechnik Studium „Bild- und Tontechnik“ an der Universität Karlsruhe erlangte Jürgen die theoretischen Grundlagen. Jürgen ist aber selbst Musiker (Klavier/Keyboard, Gitarre, Cajon) und kennt die Branche auch von der aktiven Seite auf der Bühne.