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Ein Kabel für alle Fälle: Die Entstehung des Shure Plex-Kabels

Von Theateraufführungen bis hin zu Sportveranstaltungen sind Lavaliermikrofone wie TwinPlex, DuraPlex und das brandneue UniPlex besonderen Bedingungen und Belastungen ausgesetzt. Ein gutes Mikrofon ist jedoch immer nur so gut wie seine Steckverbindung und das Kabel. In diesem Bericht erzählt John Born, wie das revolutionäre Shure Plex-Kabel entwickelt wurde.
October 11, 2022 |
Ein Dünen-Buggy-Fahrer mit dem Shure DuraPlex Lavaliermikrofon

Bei der Arbeit mit neuen Lavaliermikrofonen und Headsets interagieren Anwender:innen hauptsächlich mit dem Kabel. Wenn ein Subminiaturmikrofon ausfällt, hat in den meisten Fällen das Kabel versagt – nicht das Mikrofon selbst. 

Man könnte meinen, dass wir von Shure uns bei der Entwicklung von Lavaliermikrofonen und Headsets hauptsächlich auf das Mikrofon konzentrieren (und natürlich verwenden wir viel Zeit auf die Entwicklung des Mikrofons). Aber wenn das Kabel versagt, spielt das Mikrofon keine Rolle mehr. Tatsächlich ist das Kabel mindestens so wichtig wie das eigentliche Subminiaturmikrofon. Sowohl der:die Nutzer:in, der:die es trägt, das Technikteam, welches die Darstellenden mikrofoniert und natürlich auch die Audio-Verantwortlichen am Mischpult interagieren mit dem Kabel. 

Bei wichtigen Anwendungen – von NFL-Schiedsrichtern beim Super Bowl über den nächsten Hollywood-Blockbuster und das neueste West-End-Musical bis zu hochkarätigen Preisverleihungen – dürfen ein Lavalier- oder Headsetmikrofon und seine Kabelverbindung schlichtweg nicht ausfallen.

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Der Shure SweatBot testet die Schweißresistenz von TwinPlex Mikrofonen.

In der frühen Phase der Entwicklung der TwinPlex Mikrofone habe ich dem Team die Vorgabe gemacht, dass wir zwei komplett neue Kabel brauchen, die 50% dünner sein sollten als alles, was wir zuvor entwickelt hatten. Und sie mussten echte „Biester“ sein.

Dann mussten wir natürlich definieren, was es für ein Kabel heißt, ein „Biest“ zu sein.

Um in wichtigen und anspruchsvollen Situationen zu bestehen, wusste ich, dass das Kabel sehr flexibel und (für Theateranwendungen) überschminkbar sein muss. Zudem sollte es eine sehr hohe Zugfestigkeit (über 23 kg) aufweisen. Außerdem sollte es selbst nach jahrelangem Einsatz noch flach und geschmeidig sein. Alle diese Anforderungen sind eigentlich Gegensätze bezogen auf das Kabeldesign. Unsere großartige Beschaffungsabteilung und unser Cable Commodity Team – ja, wir haben ein ganzes Team, dass sich mit der Herstellung von Kabeln befasst – machten sich an die Arbeit. Wir suchten nach einem Partner, um ein Kabel nach unseren Spezifikationen von Grund auf neu zu entwickeln. Die Spezifizierung, Entwicklung und Abnahme der verschiedenen Varianten nahm fast vier Jahre in Anspruch. 

Der Kabellieferant, für den wir uns entschieden haben, ist ein Spezialist in der Herstellung von Kabeln für den medizinischen Bereich. Das Unternehmen verstand unsere Anforderungen schnell, als wir unsere Anwendungsfälle aus dem Audiobereich schilderten. Wir haben das erste Kabel, das sie entwickelten, echt gequält: Zugbelastung bis zum Reißen, Biegen bis zum Bruch, chemische Reaktionen, künstlicher Schweiß, verschiedene Farben, Stifte und Marker, elektrische Eigenschaften– wir haben nichts ausgelassen.

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Das „Foltergerät“ zum Biegen von Kabeln bei Shure.

Nach den ersten Biegetests war uns direkt klar, dass wir auf dem richtigen Weg waren. Die ersten Probeexemplare übertrafen unseren Richtwert um das Zwanzigfache! Dies war auf die einzigartige Abschirmungskonstruktion zurückzuführen, die wir zusammen mit unserem Partner entwickelt hatten. 

Das Shure Plex-Kabel verfügt über eine duale, redundante Abschirmung mit Lahnlitzen-Technologie. Die Abschirmung ist normalerweise das Erste, das bei einem Kabel für Subminiatur-Lavalier- und Headset-Mikrofone kaputt geht. Die Lahnlitzen stärken das Kabel und stellen die Abschirmung wieder her. Wenn die Abschirmung an einer Stelle bricht, gewährleisten unsere Lahnlitzen, dass die Masseverbindung an einer anderen Stelle des Kabels aufrechterhalten wird, sodass die Klangqualität erhalten bleibt und nichts außer der Stimme zu hören ist. 

Darüber hinaus kommt unsere Lahnlitzen-Technologie auch bei den Steckverbindern zum Einsatz, wodurch das Kabel extrem flexibel und „entspannt“ ist, da keine traditionelle, zu Knicks neigende Kupferlitze verwendet wird. So liegt das Kabel flach und lässt sich einfach verlegen – was sehr wichtig für alle ist, die Künstler:innen mit Lavalier- und Headset-Mikrofonen ausstatten. Außerdem bedeutet dies, dass Shure Plex-Kabel sehr knickfest sind!

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Zu guter Letzt gilt auch: Ein großartiges Kabel ist nur so gut wie sein Steckverbinder. Uns wurde schnell klar, dass wir ganz neue Designs brauchten, die nicht nur perfekt an unsere 1,1 mm und 1,6 mm dicken Kabel passen, sondern die Zuverlässigkeit des Produkts steigern. Zusammen mit einem führenden Anbieter von Steckverbindern spezifizierten und entwickelten wir neue Verstärkungen für alle wichtigen Steckertypen, die gewährleisten, dass sich die Shure Plex-Kabel mit fast jedem Taschensender verbinden lassen.

Wie bereits erwähnt, dauerte die Entwicklung von Anfang bis Ende etwa vier Jahre. Dank der Etablierung neuer Spezifikationen und Prozesse sowie unserer rigiden Testverfahren (Hunderte von Proben wurden während der Tests zerstört) verfügen wir nun über das Know-how zur Herstellung und zum Testen der besten Audioverbindung vom Mikrofon zum Taschensender. 

Und das bedeutet, dass Audio-Techniker:innen, Sänger:innen, Schauspieler:innen, Moderatoren/Moderatorinnen und Zuschauer:innen sich nie wieder Gedanken darüber machen müssen, ob das Lavaliermikrofon und sein Kabel funktionieren werden!

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John Born
John Born ist Produktmanager bei Shure Incorporated. Er betreut Projektteams bei der Entwicklung von neuen kabelgebundenen Mikrofonen für Live Performances und Aufnahmen sowie von Headset- und Lavaliermikrofonen für das Drahtlosportfolio von Shure. Darüber hinaus kümmert sich John um das Shure Mikrofonportfolio und fungiert als Experte für die verschiedenen Mikrofonanwendungen und die richtige Mikrofonauswahl. <br><br> John arbeitet außerdem als Toningenieur, Designer von Audiosystemen und Audio-Berater in der Region Chicago. Als Live-Sound- und Aufnahmetechniker war er für eine Reihe regionaler und tourender Künstler:innen und Festivals tätig. <br><br> Er hat einen Bachelor of Arts in Music Business und Audio Engineering vom Elmhurst College und einen MBA in Marketing von der North Park University. John ist auch Musiker und verknüpft bei der Entwicklung neuer Produkte sein künstlerisches Gehör mit seinem breiten technischen Know-how.

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