Mikrofone und Mikrofontechniken für Vorträge im Überblick
Wenn Sie einen Vortrag halten, möchten Sie Ihr Publikum informieren, anregen und mitreißen. Probleme mit der Audioqualität können Ihnen dabei einen Strich durch die Rechnung machen. Wenn die Lautstärke zu gering ist oder schwankt oder die Klangqualität durch Kabelgeräusche oder das Rascheln Ihrer Kleidung beeinträchtigt wird, wird das Publikum leicht abgelenkt.
Die Wahl des Mikrofons und seine korrekte Verwendung haben einen großen Einfluss auf den Klang. Dies gehört zu einem erfolgreichen Vortrag genauso dazu, wie Ihr Laptop, die Gestaltung Ihrer Folien oder Ihr ausgewähltes Equipment. Würden Sie zu einem Vortrag einen neuen Laptop mitbringen, den Sie noch nie benutzt haben, oder eine Präsentation zeigen, die Sie sich vorher nicht ansehen konnten? Mit Sicherheit würden Sie keine Informationen präsentieren, derer Sie sich nicht sicher sind. Da Sie wahrscheinlich nicht immer im Voraus wissen, welche Art von Mikrofon Ihnen zur Verfügung stehen wird, sollten Sie sich mit den wichtigsten Typen vertraut machen.
Hier sind die wichtigsten Bauarten im Überblick:
Pultmikrofone
Viele Vortragsräume sind mit flexiblen Schwanenhalsmikrofonen ausgestattet, die auf einem Podest oder Rednerpult montiert sind.
Wenn Sie an einem Pult sprechen, sollten Sie zwei Dinge beachten. Zuerst sollten Sie das Mikrofon auf die richtige Höhe und den korrekten Winkel einstellen. Es sollte auf Ihren Kopf zeigen, nicht auf Ihre Brust oder Schulter. Wenn vor Ihnen eine deutlich größere oder kleinere Person gesprochen hat, ist das Mikrofon wahrscheinlich nicht richtig für Sie positioniert, was eine geringere Lautstärke und einen dumpfen Klang zur Folge haben kann. Zweitens sollten Sie immer am Mikrofon stehen bleiben. Stellen Sie sich nicht neben das Rednerpult und laufen Sie nicht herum, um auf die Leinwand oder das Whiteboard zu zeigen. Wenn Sie das tun, kann das Publikum Sie möglicherweise nicht richtig hören.
Lavaliermikrofone
Drahtlose Lavaliermikrofone sind wahrscheinlich die am häufigsten verwendeten Mikrofone bei Vorträgen. Ein drahtloses Lavalier hat den Vorteil, dass Sie die Hände frei haben und sich frei bewegen können, ohne dass die Klangqualität darunter leidet.
Das kleine Mikrofon wird mit einer Klammer an Ihrer Kleidung befestigt. Den Drahtlossender tragen Sie am Gürtel oder stecken ihn in die Tasche. Für eine gute Sprachverständlichkeit sollte das Mikrofon etwa in Höhe Ihrer Brusttasche befestigt werden. Wenn es zu hoch positioniert wird, kann der Schall durch Ihr Kinn abgeschirmt werden, was einen dumpfen Klang zur Folge hat. Wird das Mikrofon zu tief angebracht, ist die Lautstärke zu gering und Sie verlieren die Aufmerksamkeit des Publikums. Auch sollten Sie vermeiden, lange Halsketten zu tragen, welche Geräusche erzeugen oder in Kontakt mit dem Mikrofon kommen können.
Vergessen Sie nicht, das Mikrofon vor und nach Ihrem Vortrag auszuschalten, damit Sie nicht unbeabsichtigt zum Publikum sprechen, wenn das nicht erwünscht ist.
Headset-Mikrofone
In großen Räumen mit einem zahlreichen Publikum kann ein Lavaliermikrofon möglicherweise nicht in der nötigen Lautstärke betrieben werden, ohne dass Rückkopplungen auftreten. In solchen Fällen empfiehlt sich ein Headset-Mikrofon mit einem dünnen Steg, der die Mikrofonkapsel seitlich neben Ihrem Mund positioniert. Durch die Platzierung des Mikrofons nahe der Schallquelle (Ihrem Mund) wird die Gefahr von Rückkopplungen verringert.
Stellen Sie sicher, dass das Mikrofon nicht direkt vor Ihrem Mund oder unterhalb Ihrer Nase positioniert ist, wo es störende Atemgeräusche aufnehmen könnte. Falls möglich, überprüfen Sie mit einem Soundcheck, dass alles wie gewünscht funktioniert.
Handmikrofone
Ein drahtloses Handmikrofon gibt Ihnen mehr Gestaltungsmöglichkeiten für den Klang, erfordert aber etwas Disziplin bei der Benutzung. Arbeiten Sie beim Sprechen gern mit unterschiedlichen Lautstärken? Wenn Sie das Mikrofon nahe an Ihren Mund bringen und leise sprechen, erzielen Sie einen vertraulicheren Klang. Wenn Sie laut sprechen oder rufen, um Ihren Worten Nachdruck zu verleihen, bewegen Sie das Mikrofon einige Zentimeter weiter weg, damit die erste Reihe nicht von den Stühlen kippt.
Handmikrofone zeichnen sich durch einen robusteren „Rock‘n‘Roll-Sound“ aus, den viele Redner schätzen. Um einen gleichmäßigen Klang zu gewährleisten, achten Sie darauf, das Mikrofon mittig etwa auf Höhe Ihrer Brusttasche zu halten, direkt in das Mikrofon hinein zu sprechen und das Mikrofon nicht zu bewegen oder sinken zu lassen, während Sie sprechen.
Abschließend möchten wir Ihnen einige Profi-Tricks verraten, von denen auch gelegentliche Redner profitieren können.
- NEHMEN SIE SICH SELBST AUF. Sie werden Details entdecken, die Sie nicht erwartet haben, und ein Gefühl dafür bekommen, welche Bauarten und Positionierungen von Mikrofonen gut zu Ihrer Stimme und Ihrem Vortragsstil passen.
- WENN EIN TON- ODER AV-TECHNIKER VOR ORT IST, SPRECHEN SIE MIT IHM. Finden Sie heraus, welche Art von Mikrofon Sie benutzen werden, und scheuen Sie sich nicht ggf. nach einer anderer Bauart, welche besser zu Ihnen passt, zu fragen. Die meisten Tontechniker arbeiten sehr gern mit Rednern zusammen, die sich über die Klangqualität Gedanken machen.
- GEHEN SIE IM RAUM UMHER, WÄHREND SIE IN DAS MIKROFON SPRECHEN. Wenn Sie ein drahtloses Hand- oder Lavaliermikrofon verwenden, stellen Sie sicher, dass die Klangqualität an jedem Punkt im Raum gut ist und dass das Mikrofon keine störenden Nebengeräusche wie Ihren Atem oder das Rascheln Ihrer Kleidung aufnimmt. Denken Sie auch an die Zuhörer in der letzten Reihe – auch diese möchten Sie gern gut hören können.
Ihr Ziel sollte es sein, einen transparenten Klang mit guter Sprachverständlichkeit zu bieten, der dem Inhalt Ihres Vortrags Geltung verschafft. Wenn den Zuhörern die Klangqualität auffällt, stimmt wahrscheinlich etwas nicht. Machen Sie sich mit diesen vier verbreiteten Bauarten von Vortragsmikrofonen vertraut, und Sie werden Ihr Publikum stets mit einer außergewöhnlichen Klangqualität beeindrucken können.