Aktueller Broadcast-Trend: PSM® 1000, das ultimative IFB-Drahtlossystem
Ralph Waldo Emerson
Baue eine bessere Mausefalle – und die Welt wird dir die Tür einrennen.
Als Market-Development-Spezialist bei Shure gehört es zu meinen Aufgaben, unsere großen Kunden mit unseren State-of-the-Art-Produkten vertraut zu machen. In erster Linie reise ich durch die USA und treffe mich mit Anwendern aus den Bereichen Broadcast, der Produktionsindustrie und verwandten Feldern. Ich präsentiere Lösungen von Shure für anspruchsvolle Aufgaben in der professionellen Audiotechnologie. Dabei arbeite ich sehr praxisorientiert. So können potenzielle Kunden selbst herausfinden, was für ihre Bedürfnisse am besten passt. Wenn man das richtige Werkzeug hat, geht die Arbeit von ganz allein!
Das drahtlose In-Ear-Monitoring-System PSM®1000 wurde vom Markt begeistert aufgenommen. Dank seines True-Diversity-Taschenempfängers ermöglicht es zuverlässige Ergebnisse, auch in anspruchsvollen Umgebungen wie Bühnen, auf denen es sich zwischen vielen anderen Hochfrequenzsignalen von Mikrofonen, Moving Lights und Videowänden behaupten muss. Daher ist es inzwischen nicht nur erste Wahl für In-Ear-Lösungen im Live-Bereich geworden, sondern kommt auch bei großen Live-Übertragungen wie den GRAMMY®- und Oscar-Verleihungen regelmäßig zum Einsatz.
In den letzten Jahren beobachten wir den Trend, dass das PSM 1000 in großen Stückzahlen im Broadcast-Bereich gekauft wird. Zu unseren Kunden gehören große Nachrichten- und Sportsender sowie Produktionshäuser. Ohne Übertreibung: hunderte von TV-Sendern. Uns freut natürlich, dass ein Produkt aus dem professionellen Musik-Bereich auch in der Welt des Rundfunks einen so großen Erfolg hat. Für uns sind aber auch die Gründe interessant.
Wir fanden heraus, dass viele dieser Systeme gar nicht für klassisches In-Ear-Monitoring eingesetzt werden und dass das PSM 1000 oft die erste Wahl ist, wenn Funksysteme für Interruptible Foldback-Anwendungen (IFB) benötigt werden.
IFB ist im Wesentlichen ein Einweg-Übertragungssystem für Audiosignale, die per Funk zum Moderator oder Künstler gesendet werden. Damit werden diese kleinen Schnörkel-Ohrhörer gespeist, die Moderatoren oft während der Sendung tragen. Normalerweise wird als Standardsignal hier der normale Programm-Feed eingespeist. Aber die eigentliche Funktion des Systems besteht darin, dass das Produktionsteam bei Bedarf diesen Feed unterbrechen und den Moderator bzw. Künstler mit zusätzlichen Informationen versorgen kann.
Früher waren IFB-Systeme auf die Bandbreite von Sprachsignalen begrenzt. Durch hohe Sendeleistung wurde zwar eine zuverlässige Übertragung sichergestellt, auf der anderen Seite ließ jedoch die Klangqualität zu wünschen übrig, denn es gab ja nur die Bandbreite eines Sprachsignals. Und dazu ein starkes Grundrauschen. Es zeigt sich, dass das PSM 1000 nicht nur die Anforderungen eines traditionellen IFB-Systems überzeugend erfüllt – es bietet darüber hinaus auch noch eine fantastische Klangqualität.
Damit hat sich der Rundfunkbereich zu einem neuen und dynamischen Markt für In-Ear-Monitore entwickelt. Hier einige der wichtigsten Merkmale, die das PSM 1000 zum ultimativen IFB-System machen:
Diversity-Empfang mit echten 1/4-Lambda-Antennen
Bei anderen In-Ear-Monitoring-Systemen (und traditionellen IFBs) kommt üblicherweise eine einzelne ¼-Lambda-Antenne oder eine Kombination aus einer ¼-Lambda-Antenne und dem Ohrhörer-Kabel als Zweitantenne zum Einsatz. Aber die Entwickler von Shure haben hier die bessere Lösung. Ein Ohrhörer-Kabel ist einer echten ¼-Lambda-Antenne immer unterlegen. Bei Predictive-Diversity-Szenarien gilt: Wenn das System auf das Ohrhörer-Kabel als Zweitantenne umschaltet, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass im Vergleich zu einer echten ¼-Welle dort ein viel schlechteres Signal ankommt. Dies führt in HF-Umgebungen zu schlechten Ergebnissen.
Mit seinen zwei ¼-Lambda-Antennen arbeitet der Taschenempfänger P10R auch in sehr störungsanfälligen Umgebungen zuverlässig. Das erklärt auch, warum so viele dieser Systeme in Funk-intensiven Standorten wie New York City verkauft werden.
Spektrumeffizienz
Das PSM 1000 kann auf der Bandbreite eines einzigen TV-Kanals (8 MHz) 16 Stereo-IEM-Kanäle unterbringen. Dadurch lässt sich das Leistungspotenzial noch einmal verdoppeln: Aufgrund der hervorragenden Trennung der Stereokanäle, ist es möglich, über ein einziges PSM 1000-Trägersignal zwei unabhängige IFB-Signale zu senden, indem man einfach den linken Kanal für IFB1 und den rechten Kanal für IFB2 nutzt. Durch die Verwendung von MixMode® am Empfänger und hartem Panning von linkem und rechtem Kanal ist eine isolierte Einspeisung beider Signale möglich. Im Ergebnis benötigt man dann nur noch die Hälfte der sonst erforderlichen Frequenzen – oder kann doppelt so viele IFBs im selben Spektrum wie bei herkömmlichen IFB-Systemen betreiben.
Problemlösendes Schaltungsdesign
Die Taschenempfänger des PSM 1000-Systems (P10R) sind mit RF Automatic Gain Control und Noise-Sensitive Squelch ausgestattet. Diese beiden Features unterdrücken effektiv die häufig bei Funksystemen auftretenden Probleme mit Signalschwankungen und Rauschen und sind kompatibel zu „Wet-Line“-Signalen aus angeschlossenen Systemen. Die automatische Gain-Kontrolle für Hochfrequenzsignale (RF AGC) vermindert Signalschwankungen und verhindert eine HF-Überlastung, wenn der Anwender den Sendeantennen zu nahe kommt. Die Rauschsperre (Noise-Sensitive Squelch) wiederum erkennt automatisch HF-Rauschen und schaltet es stumm, bevor es hörbar wird. Vor der Kamera ist natürlich jedermann glücklich, wenn er nicht mit Rauschimpulsen traktiert wird.
High Fidelity
Musiker legen Wert auf In-Ear-Monitore mit höchster Klangqualität und nicht wahrnehmbarer Latenz. Diesen Ansprüchen müssen auch IFB-Systeme gerecht werden. Tontechniker und Studiomusiker benötigen nicht unbedingt zu jedem Zeitpunkt die volle Audiobandbreite und einen niedrigen Geräuschpegel – aber natürlich wissen sie beides sehr zu schätzen! Immer wieder höre ich von Toningenieuren, dass Künstler und Moderatoren in Werbepausen gerne Musik hören möchten. Und natürlich schätzen auch die Stars vor der Kamera und das Team im Studio die Klangqualität, die sich ein Weltklasse-Musiker auf seiner Tournee gönnt.
Für alle, die vor der Kamera auf hohe Geräuschabschirmung und Klangqualität angewiesen sind, stellt das neue EAC-IFB Kabel von Shure bei IFB-Anwendungen die perfekte Verbindung zwischen den prämierten Ohrhörern der SE Serie und dem PSM 1000 dar. Seien wir ehrlich: Der klassische Spiral-Akustikschlauch ist in klanglicher Hinsicht ein schlechter Kompromiss. Die Produkte von Shure zeichnen sich durch höchste Klangqualität und eine in unserer Branche unübertroffene Zuverlässigkeit aus.
Wireless Workbench® (WWB)
Ein weiterer großer Vorteil des PSM 1000: Es ist Teil des Shure Ökosystems mit unserer kostenlosen Software Wireless Workbench (WWB) als zentrale Komponente. WWB übernimmt zuverlässig das anspruchsvolle Frequenzmanagement, die Frequenzüberwachung sowie die Konfiguration, Kalibrierung und Diagnose – und das nicht nur für das PSM 1000, sondern auch für unsere gesamte Palette drahtloser Mikrofone.
Mit der Entwicklung des PSM 1000 als störungsfrei funktionierende In-Ear-Monitoring-Lösung für Tourneen hat Shure quasi nebenbei auch das perfekte drahtlose IFB-System realisiert. Dieses zusätzliche Einsatzgebiet hat viele zusätzlichen Verkäufe nach sich gezogen. Das PSM 1000 hat sich damit im Broadcast-Markt etabliert. Auch dort können die Anwender nun vom gesamten Shure Ökosystem mit seiner Vielzahl Netzwerk-freundlicher Drahtlossysteme profitieren: vom ursprünglichen Axient® über das neue Axient® Digital bis zum ULX-D®.
Insofern kann man wohl zu Recht sagen, dass das PSM 1000 tatsächlich jene sprichwörtliche „bessere Mausefalle“ ist – und wir freuen uns natürlich, dass es von immer mehr Sendern auf der ganzen Welt eingesetzt wird!